Ein Angebot, das wir nicht ablehnen konnten: Wodka mit der lokalen Mafia

Nachdem wir in diesem absurden Russland angekommen sind und die erste Woche ohne Frostbeulen oder Erfrierungen überstanden haben, haben wir erste Kontakte mit der lokalen Mafia geschlossen. Ja.

Ein Spaziergang durch unbekannte Orte führt oft dazu, dass man seinen eignen Horizont permanent dehnt. Obwohl man sich an einem solchen Ort zur gleichen Zeit unsicher und angreifbar fühlt, da einem die möglichen Gefahren noch unbekannt sind, so sind sie gleichermaßen komisch attraktiv, weil sie Geheimnisse besitzen, die jenen vorbehalten sind, die sich aus ihrer „Komfortzone“ herauswagen. Könnte man sich vorstellen, eine unbedeutende und altmodisch aussehende Bar zu seinen Favoriten zu zählen oder neue und interessante Leute im routinierten Alltagsleben auf der Straße anzuquatschen? Kaum, denn es besteht ja an sich kein Grund dazu. Allerdings führt das zu einem Austrocknen der Inputs zum Gehirn, was wiederum in einem allmählichen Desinteresse an der Welt und an ihren zahllosen versteckten Wundern resultiert.

Nehmen wir dieses (zufällige) Wirtshaus zum Beispiel! 

Bar NEO
Bar NEO sucht nach Trinity

Eine ganz klassische Bar für Einheimische in einem der Randbezirke Kazans. Von Außen begrüßt sie kaum Passanten. In ihrem 90s/post-Sowjet Stil hat sie eine Zahl an Alkoholikern aufgenommen und geschaffen, die vermutlich vergleichbar ist mit der Anzahl an Geburten in diesem Bezirk innerhalb der letzten 30 Jahre. Obwohl das Äußere etwas anderes vermuten lässt, so soll der Wert von diesem besonderen Ort zu keinem Zeitpunkt unterschätzt werden. Die plötzliche Einführung eines fremden Elementes kann sehr unterschiedliche Reaktionen bewirken: Eine davon könnte die spontane Entscheidung sein, den Fremden die persönliche Perspektive auf die Heimat zu zeigen.

Da Ludwig und ich uns bereits aus unser Komfortzone herausbewegt haben und uns mit neuen Lebensbedingungen auseinandergesetzt haben, versuchen wir zudem immerzu, unseren eigenen Horizont zu verschieben – viele Projekte wurden schon ansatzweise angeschnitten, Reisen geplant, Zusammenarbeiten mit neuen Freunden und ortsansässigen „Partnern“ ausgedacht. Um uns besser mit unserer Gegend vertraut zu machen, haben wir beschlossen, uns zusammen mit der italienischen Studentin die schicksalsträchtige Bar NEO anzuschauen (aus Anonymitätsgründen werden wir sie von nun an Maria nennen). Warum ausgerechnet NEO? Zum einen deshalb, weil die Bedeutung des Wortes auf etwas Neues hindeutet, auf den Anfang einer wahrhaft russischen Erfahrung, die mancherlei Stereotype erfüllt hat. Auf der anderen Seite könnte man eine Referenz auf den Filmcharakter Neo aus Matrix vermuten; er hat sich aus einer angenehmen Illusion verabschiedet, um, nach einer Phase des Schocks und Terrors, die Realität zu akzeptieren und letztlich seinen Platz darin einzunehmen (die Schwellenphase, oder auch Liminalität, hat ihn die Wahrheit erkennen lassen). Nachdem wir eine halbe Flasche Wodka im Wohnheim geleert hatten, haben wir uns sogleich eine weitere in der Bar bestellt. Die zunächst argwöhnischen Blicke haben sich in wohlwollende verwandelt, sobald wir angefangen haben auf Russisch zu reden.

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So sah die Bar von innen aus: Die Dekoration war überaus überschaubar. An den Wänden hingen einige klassische russische Gemälde, leider in schlechter gedruckt in schlechter Qualität. Die Preise waren vergleichbar mit jenen im Supermarkt (i.e. ungefähr 400 Rubel für ½ l von einem guten Wodka). Die angebotenen Waren waren ganz klassisch: die üblichen Alkohol und Schnäpse, billige Biere, Snacks und plastifizierter, getrockneter Fisch. Alle Gäste (bis auf die eine Frau Natascha im mittleren Alter ausnahmslos Männer) haben Karten um Geld gespielt, bis auf den guten Evgenij, der alleine vor sich hin gedöst hat, weiterhin gab es noch ein dubioses Hinterzimmer, mit regem Begängnis, bis dahin sind wir ‘leider’ nich nicht vorgedrungen.

Wir haben uns sofort gut verstanden. Ich wurde „Puschkin“ genannt, wir haben gemeinsam Karten gespielt und dabei genüsslich Wodka getrunken, Bier, und später noch billigen Cognac (sehr schlechte Idee) . Nach ein paar Drinks wurden wir ungehaltener und schnell hat sich herausgestellt, dass wir mit Mitgliedern der lokalen Mafia tranken. Die prominenteste Person unter ihnen war natürlich die gastfreundliche Natascha. Die Gasfreundschaftlichkeit stammte aber auch daher, dass sie für keinen der Drinks Geld ausgeben musste und in ihrer Macht, Leute herumzukommandieren, ungebremst war. Aber was anderes hätte man erwartet von der Frau, dessen Vater zufällig „Besitzer der Krim ist“. Urlaub in der Ukraine garantiert! (Gott, für diesen Kommentar werde ich sicherlich gelyncht…). Nachdem wir herausgefunden haben, dass Natascha bereits mit ihrem 5. Kind schwanger war, haben wir ihr vorgeschlagen vielleicht ganz mit dem Rauchen aufzuhören, als nur auf Marlboro Light zu wechseln. Andererseits wäre das nur ein Tropfen auf den heißen Stein gewesen… immerhin hat sie den ganzen Abend lang Kaffee getrunken und sich mit Hochprozentigem tüchtig die Kante gegeben (auch Drogen waren ihrerseits im Spiel, wir schafften es irgendwie dankend abzulehnen). Irgendwann werden meine Erinnerungen undurchsichtig… aber mit vereinten mentalen Kräften, haben wir es dann geschafft ein einigermaßen klares Licht auf die dunklen Stellen zu scheinen: Die ganze Nacht lang sind wir in einem Taxi durch die verschlafene Stadt gefahren, immerzu auf der Suche nach dem schönsten Blumenstrauß Kazans, um damit das Grab von Nataschas Mutter zu schmücken. Ein normaler Montag Abend also. Hin und wieder haben wir irgendwo ein Päuschen eingelegt, um uns mit Drinks und Essen zu versorgen (möglicherweise auch ein Mal in einem georgischen Restaurant, aber daran kann sich niemand genau erinnern, jedenfalls wurden wir jedes mal eingeladen, Riesen-Buffet, fast nichts angerührt, um dann im nächsten Restaurant/Drecksloch wieder eine Großbestellung aufzugeben).

Graveyard
Bild entspricht nicht dem tatsächlichen Grab

Mein Gedächtnis ist erst bei Sonnenaufgang komplett zurückgekehrt. Als die ersten Lichtstrahlen das Dunkel der Nacht vertrieben, haben wir uns dazu entscheiden Natascha mitsamt ihres Mafiabusiness alleine zu lassen und zum Wohnheim zurückzukehren. Die Wächter haben sich sicherlich sehr gefreut meinen und Ludwigs Namen aufzuschreiben (erste von 3 Verwarnungen) als wir zurück gekrochen kamen – ich bin davon überzeugt, dass man den gütigen Herren und Damen der Nachtwache überhaupt erstmals einen Sinn im Leben gibt, wenn man versucht in einem solchen Zustand durch das bewachte Tor zu treten. Natürlich haben sie es nicht als nötig empfunden, auch noch Marias Namen aufzuschreiben. Als wir dann aufgewacht sind, haben wir sofort damit angefangen, die einzelnen Gedächtnisfetzen aneinanderzureihen.

Mit den neugewonnenen Kontakten und dem Wissen, dass ein wahrhaft russisches Abenteuer zu jedem Zeitpunkt losbrechen kann, garantieren wir unserer teurer Leserschaft, dass die Qualität des Blogs weiterhin ansteigen wird.

Mehr Artikel folgen sehr bald!

An offer that we simply couldn’t refuse (Vodka with the local mafia)

After being thrown into the absurdity that is Russia and surviving the first week without any frostbite, we got acquainted with the local mafia. Yes.

Strolling through unknown places often results in a permanent distortion of one’s horizons. One feels vulnerable to be moving in a location as the possible dangers are unidentified, yet at the same time it is oddly attracting, because it holds secrets that will never be undiscovered if one choose not to leave one’s “Comfort Zone”. The possibility of meeting interesting new people or running across a bar or restaurant that may just become one’s favourite despite the old-fashioned appearance are quickly reduced to a bare minimum. Unfortunately, this will cause in a drainage of inflow of information to the brain and will surely result in a gradual disinterest in the world and its countless hidden beauties.

Taking this place for example! 

Bar NEO
Be the Trinity to my NEO!

A typical local’s bar on the outskirts of Kazan. Its facade hardly welcomes anyone to move inside. Built in a 90s/post-Soviet fashion, it must have welcome and produced a number of alcoholics, probably directly equal to the amount of children born in this district within the period of roughly 30 years. Even though its look does not promise anything, the value of this very unique place should at no point be belittled. The sudden introduction of a, say, foreign element could provoke various reactions: One of them could be the spontaneous urge to show what their perspective on their home look like.

As Ludwig and I have moved out of our Comfy Zone and faced new living conditions, we constantly seek to push our horizons to new limits – many projects have already been discussed, travels planned, cooperations with friends and local “partners” schemed. In order to discover our new habitat, we decided to visit this strange-fated bar called NEO along with our Italian friend (for discretion reason, we shall henceforth refer to her as Maria). Simply because NEO already indicates two strangely distanced things. On the one hand, it means something new, a start to a truly Russian experience with many of its stereotypes confirmed. On the other hand, it could be discussed whether it is a reference to the film character Neo from Matrix; he, who escaped the illusion that his old life was to go through a phase of shock and terror, but who eventually learned to embrace the reality and grow up in it (the phase of liminality made his see the truth). After emptying half a bottle of vodka in our dear dorm, we swiftly ordered a fresh one once we entered NEO. We were greeted with suspicious looks who turned into well-meaning ones the second we started speaking Russian.

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The scene was as follows: The place barely had any decorations on the inside, with the exception of a few badly printed versions of famous Russian artworks. The prices were very low, close to the ones you would get in any ordinary shop in Kazan (i.e. around 400 Rubles/5€ for ½l of tasty vodka). The products were very standard; one could buy the usual kinds of alcohol, cheap beers, snacks and dried fish enveloped in plastic. All guests (all men apart from the middle-aged woman Natasha) were playing cards for money, only Evgenji was dozing away all by himself – to be fair, I have no idea what his name was, but he practically instantly got up from his seat when Natasha demanded it.

We got off on the right foot. I was nicknamed “Pushkin”, we drank vodka and played Russian card games. After a few drinks, our conversation became more eager and we suddenly found ourselves outside with the locals, who turned out to be part of the mafia. Natasha was the most prominent, and at the same time most hospitable person. This may mostly due to the fact, that she didn’t buy for any of the consumed drink and snacks and her unlimited power when it came to ordering people according to her will. But what else can you expect from the daughter of “the man who owns the Crimean Peninsula”. Holidays in Ukraine guaranteed! (Goodness, I will be lynched by someone for this…) After finding out that she was pregnant with her 5th child already, we asked her if it wasn’t a better idea to stop smoking entirely instead of switching to Marlboro Light. Though a complete abstention from cigarettes probably won’t help the fact that she had intoxicated herself throughout the whole evening with coffee, vodka and different cognacs. After this everything becomes blurry and cloudy in my memory… The combined brain power of Ludwig, Maria and me managed to fill some of the hazy parts: we drove around in a taxi all night long in search of the most beautiful flowers of the city, so that Natasha could decorate her mother’s grave. A typical monday evening, apparently. Every now and then we settled down in some place in order to eat a great load of food (possibly Georgian, but this part is extremely unclear) and have new drinks.

Graveyard
Not the actual grave

My memory fully returned to my at sunrise. Just as the first lights of the next beautiful day slowly pushed away the darkest shadows of the night, we decided to leave Natasha to her mafia business somewhere outside of the city and headed back to the student’s dorm. The guards must have much rejoiced at the aspect of writing down mine and Ludwig’s name as we came lurching to the outer gates of our prison (first of 3 warnings) – I do believe that, by returning at the first light of the young day in a condition that is beyond good and evil, we actually provide the fine gentlemen and ladies with a purpose in their lives. Of course, they did not note Maria’s name. As soon as we awoke, the recollection of loose pieces of memory had begun – and so did this blog article.

With the new contacts and the knowledge that a fascinating Russian adventure can kick off at any given moment, we assure you, our dear readers, a continuation of the quality offered so far.

Stay tuned for new!

Erste Eindrücke vom Studentenwohnheim: Das offene und freie Leben hat ein unerwartetes Ende genommen

Ein weiteres Kapitel unseres neuen Lebens in Russland wurde damit eröffnet, als uns der vollkommene Überwachungsstaat deutlich vor Augen gezeigt wurde. Das Schlimmste daran ist allerdings, dass wir inmitten dieses Wahnsinns leben müssen: Ausgerechnet dem Studentenwohnheim. Leute aus frei-denkenden Ländern geben freiwillig ihre Freiheit auf, sobald sie sich für eine Wohnung im Wohnheim entscheiden. Nachdem man zahllose Unterschriften verteilt, frustrierende bürokratische Hürden überwunden hat, stundenlang durch eiskalte (-20°) und verschneite Straßen gezogen ist auf der Suche nach dem nächsten „wichtigen“ Stempel, nur um sich dem freiwilligen Verzicht persönlicher Freiheiten Stück für Stück anzunähern.

Ein hoher Zaun, der von allen Seiten von Kameras abgedeckt wird, stellt das erste Hindernis dar. Die einzigen zwei Öffnungen in diesem Zaun werden ständig von Wachmännern überwacht, die jeden Eindringling abfangen. Dabei wird jeder gleichermaßen behandelt: Studenten aus anderen Wohnheimen oder Unis, Freunde, Familie, Terroristen, Proleten oder Angehörige des Adels – eine perfekte klassenlose Gesellschaft. All jene, die sich dafür entschieden haben, sich demütigen zu lassen durch Millionen Schritte von endloser Stempelsuche werden damit entlohnt, dass sie ihre Freiheiten abgeben müssen, die ihnen früher so wertvoll vorkamen. Nach 22:00 ist der Zugang zu den Häusern verboten. Studenten Häusern (insgesamt werden es etwa 30 sein) dürfen die anderen Häuser nie betreten. Ein wahrhafter Austausch mit Leuten aus anderen Ländern und unterschiedlicher Herkunft ist schwierig, mit Russen aus dem Wohnheim größtenteils ausgeschlossen. Und aus Erfahrung weiß ich, dass die Kommunikation mit Mitgliedern der Chinesischen Volksarmee immer problematisch ist, da deren Fremdsprachenkenntnisse immer auf eine Minimum begrenzt sind. Dazu kommt noch ein ineffizienter Akzent.

Alkohol, Zigaretten, sowie andere Rauschmittel, sind strengstens verboten auf dem Campus. Obwohl wir beide ziemlich sicher sind, dass auch diese Substanzen hier zirkulieren. Nicht mal das restriktivste und militaristischste System der Welt kann die totale Kontrolle darüber bekommen. Ganz gleich wie oft sie es als „böse Chemikalien“ etikettieren. Darüber hinaus wird es wahrscheinlich unmöglich sein, den Wodka aus irgendeinem Ort Russlands zu verbannen.

Die Räume betreffend: Der totalitäre Überwachungsstaat geht so weit, dass eine verantwortliche Person/Kapo auf jeder Etage abkommandiert wird, der seine Mitstudierenden ausspionieren muss. An zufälligen Zeiten können diese Leute in die Zimmer auf ihrer Etage eindringen und diese auf Missachtung der Hygiene- und Sauberkeitspflichten zu überprüfen, sowie auf das mögliche Vorhandensein von Rauschmitteln. Sollten diese zu oft aufgefunden werden, besteht die Möglichkeit, dass man vom Gelände verbannt wird.

Student's dorm
Our beautiful Gulag

Vom ersten Eindruck her wirkt unser Zimmergenosse aus Liverpool komplett inkompetent. Aus Anonymitätsgründen nennen wir ihn für‘s Erste Mike. Mike interessiert sich im Leben nur für genau zwei Sachen: Russische Frauen(körper) und seinen eigenen Körper den er tagtäglich mit jedem synthetischen Substrat füttern, in der Hoffnung, irgendwann nicht mehr ganz so schmächtig zu sein. Und obwohl er sich jeden Tag einen solchen chemischen Cocktail hinter die Birne kippt, schafft er es nicht, seine vollen Müllsäcke runter zu bringen. Ein klarer Fall von Missmanagement! Da sein protein-durchweichtes Gehirn nicht mehr auf simple Nachfragen anspringt, müssen wir ihm seinen Aufgabenbereich in die Birne prügeln – mit manipulativen Zwängen kann man bessere Ergebnisse erzielen als mit roher Gewalt.

Andererseits erweist sich das Zusammenleben mit Ludwig in keinster Weise problematisch. Wir haben einen ähnlichen Geschmack wenn es um Musik oder Alkohol geht, der unglücklicherweise verboten ist (auf keinen Fall würden wir allerdings gegen die Regeln verstoßen und illegales Schmuggelgut in das Wohnheim einführen). Auch müssen wir uns mit den gleichen bürokratischen Problemen beschäftigen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass unser Zusammen- leben und Arbeiten friedlich verlaufen wird… auch wenn unsere neuen Handtücher ein anderes Bild vermitteln.

Seid allzeit bereit für neuen Input von meiner Seite! Denn mehr Artikel werden folgen!

Natürlich mit armenischem Kognak

First impressions of the student’s dorm: The open and free student’s life has abruptly come to an end

Another chapter in this life in Russia was opened on the second day by introducing us the full-scale surveillance state that is the Kazan Federal University student’s dorm. People from free-thinking countries are stripped of their freedom, by willingly applying to this dormitory. After signing countless documents, going through major issues with bureaucracy, crawling through ice cold streets (-20° with strong winds) that are fully covered in thick and slippery covers of snow just to receive another “important” stamp that brings you closer to a self-induced abandonment of your right of freedom.

A high fence, littered with surveillance cameras all over, represents only the first obstacle. The two openings in that very fence are guarded by guards who keep a close eye for anyone (literally anyone) trespassing: friends, family, other students, nobility, proletariat or even terrorists will all be treated alike – a perfect representation of a classless society. Those who accept to be humiliated through million steps of horribly inefficient bureaucracy in order to get a yellow paper with their name, a stamp and a photo on it, will be allowed to give up many freedoms that they so dearly held onto. The houses cannot be entered after 10pm. After that, the doors are closed for anyone unknown to this house (about 30 in total). Students from other houses from the same dormitory premise must never enter another house. A true exchange with various groups of people and especially with locals thus seems to be doomed to fail. And from experience we know that communication with members of the Chinese National People’s Army is always problematic, as their foreign language skills are often reduced to a bare minimum, coupled with an extremely inefficient accent.

Alcohol, as well as other narcotics, are of course strictly forbidden. Though we wouldn’t be surprised if they were still circulating here. Not even the most militant and restrictive control state can get rid of what they label as “evils”. It is furthermore very unlikely that anyone can ban all forms of vodka from any place in Russia.

Also, some of the pavement gave way to a huge hole…

Concerning the rooms: The state of complete control extends itself to including fellow students to spy on each other, as there are those “responsible” who check on every room on their floor for order and the illegal smuggle of liquids. If you are caught too often neglecting hygiene or cleanliness of your flat, you can be banned from the premises.

Student's dorm
Our beautiful Gulag

What Ludwig and I can say so far about our room situation is this, that our dear flatmate (dear clearly isn’t the right word to use in context with this individual) from Liverpool, England appears to fully and utterly incompetent. For the sake of anonymity, let’s call him Mike. Not only is Mike interested in only two things: having sex with Russian girls and pushing with wispy body with proteins and meat – an awful smell engulfs everything whenever he cooks – but he doesn’t wish to take responsibilities whatsoever. He may push his body with every kind of synthetical product on the market, and yet cannot lift 4 bags of trash and bring them downstairs. Clearly some mismanagement! As he doesn’t respond to our questions concerning the rubbish question, we will clearly be forced to beat our good advice into his protein-consumed brain.

However, life with Ludwig didn’t prove itself difficult in any way. We share a similar interest in music and alcoholic beverages – unfortunately they are fully prohibited and there’s no way we’re gonna smuggle illegal goods into a repressive student’s place – and find ourselves in a similar situation concerning bureaucracy. For the moment, I believe that our cohabitation will be peaceful… even if our new bathing towels indicate a different picture.

Stay tuned for more! For there will be more!

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Wodkakonsum garantiert durch EU-Gelder: Eine Erasmus Story

Versucht es selbst mal! Bei der Erwähnung eines Begriffs, schreibt man sich den ersten Gedanken auf, der einem dazu einfällt. Nun überlegt ganz fix was euch durch den Kopf schießt, wenn man „Russland“ sagt. Ich habe den Test selbstverständlich mit zufälligen Leuten durchgeführt und dabei ist folgendes herausgekommen: Wodka, Putin, Bären und schöne Frauen.

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Ludwig mit Vladimir Vladimirovich in der Föderalen Kazaner Universität

Ich habe angefangen das Land mit anderen Augen zu betrachten und mit von den Klischees zu entfernen. Aus diesem Grund, habe ich mich dazu entschieden, freiwillig nach Russland zu reisen um mich näher mich den Absurditäten vertraut zu machen. Im Rahmen des akademischen Austausches mit Erasmus (wir erhalten eine kleine Finanzspritze, daher der Titel), hat es mich zum Studium nach Kazan gezogen. Kazan ist ein Hotspot des friedlichen Zusammenlebens verschiedener ethnischer Gruppen. Allerdings bin ich nicht alleine angereist, sondern zusammen mit dem teuren Ludwig aus Berlin, um uns in ein Abenteuer zu stürzen in diesem kalten und zum großen Teil unwirtlichen Land. Keiner konnte sich eine Fortführung des Studiums ohne den anderen vorstellen, da wir uns bereits seit dem ersten Tag an der Uni kennen und seither eine ewig währende Freundschaft geschlossen haben, und… ja, ja! Wir kommen wohl wahrscheinlich nicht durch den „Homo Scan“, ohne dass alle Sirenen Alarm schlagen (leider gibt es die in echt und die stehen in jeder Metrostation).

Hier noch ein Bild von Ludwig:

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Mein Blog wird mehr oder weniger aufgebaut sein wie zuvor. Neue, herausragende und ungewöhnliche Erfahrungen werden im gleichen eigensinnigen Stil notiert werden. Sobald wir uns in einer Situation befinden, die unsere Stereotypen von Russland entweder bestätigen oder in Frage stellen, wird ein Artikel darüber erscheinen. Aus jenem Grund werden wahrscheinlich Einträge zu den oben genannten Themen erscheinen – das heißt: Wodka, Putin, Bären und ähnliches.

Andererseits können auch kleinere Veränderungen vorgenommen werden. Im Kontrast zur traditionellen politischen Sphäre Russlands bin ich offen für verschiedene Meinungen und würde mich sehr darüber freuen, wenn jemand Kommentare oder Vorschläge für neue Einträge reinstellen würde. Welche Aspekte des typischen Lebens in Russland würde euch interessieren? Vielleicht die Küche? Oder vielmehr ein kleiner Reisebericht über eine Zusammenkunft mit einem Bären? Oder ist es ein direkter Vergleich zwischen russischer und tatarischer Gastfreundschaftlichkeit der euch faszinieren könnte?
Es gibt sogar noch mehr! Ludwig ist ein ausgezeichneter Fotograf. Darum haben wir uns gedacht, dass man unsere Talente vereinen könnte und meinen Blog mit seinen Bildern schmücken und andersrum seinen Bilden eine weitere Bedeutungsebene hinzufügen könnte. Leider können wir eine 100% Fortsetzung der Bildqualität nicht garantieren, da wir beide möglicherweise irgendwann unterschiedliche Wege einschlagen werden und ich daher auf meine eigenen Aufnahmen bauen muss.
Ein letztes Detail noch: Der Blog wird von nun an immer auch auf Deutsch veröffentlicht werden. Für die, die das Deutsche dem Englischen vorziehen und auch jene, die Deutsch lernen wollen und an einem direkten Vergleich zwischen den beiden Sprachen interessiert sind, könnte sich diese Entwicklung als interessant anbieten (leider können wir eine perfekte und fehlerlose Sprache nicht immer versprechen).

Fühlt euch frei, den Blog zu teilen, zu kommentieren, zu lesen, und, vor allem anderen, zu genießen!

(P.S.: Für weitere Bilder von Ludwig’s Seite, schaut euch doch seinen Insta an:
https://500px.com/ludwig94 )

The Art of Spending EU Money on Vodka

I did the test and asked random people about the first thing that pops up in their head when they think about Russia; the answers were as follows: Vodka, Putin, bears and beautiful women. (You should try this as home too. If anything else comes to mind, let me know.)

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A picture of beautiful Vladimir Vladimirovich, taken in the University

I, however, just recently started connecting this country with something more than the cliché ones. As a matter of fact, I choose to go to Russia on my own to get further acquainted with what else one may find in this absurd place. I came to Russia to study in the academic framework of Erasmus, and for that reason we received a little financial backup (hence the title). To Kazan, to be quite precise. A hotspot of peaceful ethnic cohabitation. But I did not come alone. I am joined by dear Ludwig from Berlin on this adventurous journey through this cold and to the greatest part inhospitable place. None of us could imagine a continuation of their studies without the other, since we’ve met on the very first day of the university and ever since created an everlasting bond of friendship… we will certainly not get through the “Homo Scan” without the sirens going off (unfortunately, they are in every Metro station).

Here’s a picture of him:

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My blog will continue more or less the same way that it used to. New, outstanding, unusual experiences will be noted in the usual opinionated fashion. If we find ourselves in a situation where we see the typical prejudices challenged or affirmed, you can almost be certain that an article about this topic will appear. For that very reason, there will probably be an entry on the keywords mentioned above, that is: Vodka, Putin, bears, and the like.
However, small changes shall be made. Contrary to the political tradition in our new habitat, I am open for different opinions and would very much rejoice at the sight of some commentaries or ideas for new entries. Which aspects of Russian lifestyle would you like to hear about? Maybe the cuisine? Or perhaps, you would enjoy a little travel story about a meeting with a bear? How about a direct comparison between Tatar and Russian hospitality?
There is even more! Ludwig is an excellent photographer. For that reason, we decided to put our skills together and promote my blog with his pictures and vice versa. Though, it is not 100% guaranteed that the quality of pictures will always stay the same, as we might walk different paths during our time spend here. For that reason, I might have to rely on my own pictures.
One last detail: The blog shall henceforth be translated into German as well. For those among you who prefer German to English, and for those who learn German and find it helpful to compare the two languages. (A complete absence of mistakes will, however, hardly be possible to obtain).

Feel free to share, comment, read and, most importantly, enjoy!

 

(P.S.: Here is a link to Ludwig’s artwork.
https://500px.com/ludwig94 )